© Oliver Knorre

Eine Woche im "Mondschein"

Die Alpine Wandergruppe in Sexten unterwegs

09.11.2023

herrliche Panoramen, alte Kriegsschauplätze, berühmte Gipfel

Eine Woche im Mondschein!
Reise vom 01.-08.09. mit der Alpinen Wandergruppe nach Sexten in Südtirol

01.09. Anreise nach Sexten
Über den Tag tröpfelt unsere Gruppe mit der Bahn oder als Fahrgemeinschaften allmählich im sonnendurchfluteten Sexten im Hotel Mondschein ein. Müde des langen Sitzens wegen, unternehmen wir erste kurze Erkundungen im Ort und der näheren Umgebung. Nach einer halben Stunde sind alle wesentlichen Anlaufstationen wie Bushaltestellen, Geschäfte und am wichtigsten die Einkehrmöglichkeiten erforscht. Man trifft sich zu einem ersten gemeinsamen Austausch im Bistro „Mühle“. In der Nachmittgassonne sitzend bei einigen aufheiternden Getränken wird schließlich die Zeit bis zum Abendessen im Hotel schnell überbrückt. Die Müdigkeit der Anreise macht sich dann schnell bemerkbar und so verabschieden sich die letzten Wanderfreunde gegen 21.00 Uhr zur Nachtruhe.

02.09. Sexten-Klammbachalm-Sexten
Nach einem reichhaltigen Frühstück macht sich die Gruppe auf zur Talstation der Sexten Helmbahn und so überbrücken wir die ersten Höhenmeter bequem bis zur Bergstation dem Revier der Paraglider. Immer an der italienisch-österreichischen Grenze entlang, führt uns der Weg schweißtreibend über den Gipfel des Helm zum Hornischegg, wo wir in den Ruinen des alten Forts unsere Mittagspause abhalten. Immer wieder genießen wir das schöne Panorama bei sonnigem und klarem Wetter. Mit einem weitreichenden Blick in die Täler Österreichs und Italiens und steigen dann zur Klammbach Hütte ab, wo wir neugierig von Murmeltieren und sehr zutraulichen Kühen beäugt und begrüßt werden. Nach einer kleinen Stärkung führt uns dann der Weg noch einmal bergauf zur Bergstation am Stiergarten, wo wir die Bahn zur Talstation besteigen und dann nach Sexten zurückkehren.

03.09 Sexten-Kreuzberg-Rotwand-Sexten
Der nächste Morgen begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Per Bus geht es zum Kreuzberg, dem Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung. Dem steilem und schweißtreibenden Aufstieg durch die Wälder, dem Skiweg des Kreuzbergpasses folgend, nähern wir uns den schneeweißen Geröllfeldern der Sextener Rotwand, wo wir den Berg und die Alpenverteidigungsstellen im Rücken unsere Mittagspause mit Blick auf das Tal genießen. Weiter mit der Rotwand zu unserer Linken durchqueren wir die die Geröllfelder Richtung Bad Moos. Der leichte Abstieg führt uns wieder durch das Grün des Waldes und wir erreichen letztendlich unser Tagesziel für heute, die Rudi Hütte, wo wir unseren Flüssigkeitshaushalt ausgleichen können. Mit der Rotwand-Bahn geht es talwärts zum gleichnamigen Parkplatz, wo wir den Bus besteigen, leider in die falsche Richtung. So genießen wir noch einmal den Blick auf unser heutiges Tagesziel und schaffen es dann tatsächlich unser Hotel zu erreichen, auch wenn es ein wenig später ist, als wir es geplant haben. Der Abend endet nach dem Essen mit ein paar sehr amüsanten Partien „Solo“ und „Hornochse“.

04.09. Sexten-Fischleintal-Rotwand-Sexten
Bei schwülem und sonnigem Wetter starten wir heute - nahe unseres gestrigen Endpunktes im Fischleintal - indem wir mit dem Bus bis zur Fischleinboden Hütte fahren. Die erste halbe Stunde führt uns durch das Fischleintal bis zur Talschlusshütte, wo wir das trockene Bachbett durchqueren und unseren zweistündigen steilen Aufstieg durch die Lärchenfelder Richtung Freilichtmuseum Anderteralpe beginnen. Heute ist es wie in den Tropen, glücklicherweise erfolgt der Aufstieg aber im Schatten. Entlohnt werden wir immer wieder mit dem Blick ins Tal und über den Rio Landro auf den Naturpark der Drei Zinnen. Kurz unterhalb der Bergschulter machen wir Mittagsrast am Ufer eines kleinen Bergbaches. Danach meistern wir die letzten Meter und entscheiden uns, den Gamssteig Richtung Rudi Hütte zu nehmen. Dabei überqueren wir die Traverse mit der Felswand zu unserer Rechten und dem Fischleintal zu unserer Linken.
Wieder lassen wir uns zu einer kurzen Rast in der Rudi Hütte nieder und fahren mit der Rotwand-Bahn erneut talwärts. Da der Tag noch jung ist, verlassen wir den Bus auf unserer Rückfahrt an der Helm Talstation und fahren mit der Gondel hoch zu einem Absacker auf der Terrasse des Helm Restaurants und genießen die grandiose Aussicht.

05.09 Sexten-Fischleintal-Sexten-Innichen
Heute ist Picknick angesagt! Also schnell alles besorgen und mit dem Bus erneut in das Fischleintal. Dort an der Fischleinbodenhütte steigen wir aus und nehmen den gemütlichen Fußweg zurück nach Sexten. Nach einer etwa 90-minütigen Wanderung erreichen wir die Ausläufer des Ortes Sextens und bedienen uns des Mobiliars eines Schobers. Nun werden die Südtiroler Köstlichkeiten aufgetischt und in geselliger Runde verzehrt. Gut gelaunt, aber auch ein bisschen träge, gehen wir dann zurück ins Hotel. Einige aus der Gruppe nehmen den Bus nach Innichen zum Shoppen, Schlendern und Kaffee trinken. Am späten Abend geht es zurück ins Hotel mit der Vorfreude auf die Königsetappe am nächsten Tag.

06.09 Sexten – Auronzo-Hütte - Drei Zinnen Hütte – Büllejochhütte - Zsigmondy Hütte – Talschlusshütte – Fischleinboden-Hütte - Sexten
Schöner geht es nicht! Bei sonnigem Wetter und im Verlaufe des Tages 27 Grad messend, erreichen wir mit den Bussen von Sexten über Toblach gegen 10 Uhr den Parkplatz bei der Auronzo-Hütte. So sieht Massentourismus in den Bergen aus! Der Panoramateil bis zur Drei Zinnen Hütte wird von hunderten Menschen wie auf einer Ameisenstraße geteilt.
Der Blick auf die Drei Zinnen ist atemberaubend, auch der Aufstieg einiger Seilschaften auf die Gipfel ist interessant. Aber die Masse an Besuchern ist doch ein wenig stimmungssenkend. Wir machen ein paar schöne Bilder, auch unser Gruppenfoto entsteht hier. Unsere Mittagspause halten wir dann am Fuße der Drei Zinnen Hütte ab. Gottseidank reduziert sich ab hier die Besucherzahl um 90% und wir folgen dem Weg zur Büllejochhütte mit den Laghi des Pianhi zu unserer linken Seite. Es folgt dann noch ein steiler Anstieg auf die Forcella Pian di Cengia, die auch die Grenze zwischen Trentino und Venetien bildet, bis wir dann 20 Minuten später bei sengender Hitze die Büllejochhütte erreichen. Dort machen wir noch einmal eine kurze Rast, bevor es weiter allmählich absteigend über die Zsigmondy Hütte in Richtung Fischleintal geht. Ist der Weg zwischen den beiden Hütten noch relativ sanft, so ist der Teil, der uns von der Zsigmondy Hütte zur Talschlusshütte führt, doch schon anstrengender, da er teils über Geröll in steileren Serpentinen nach unten führt. Den Weg von der Talschlusshütte zur Fischleinboden Hütte ist uns ja nun gut bekannt und wir erreichen die Bushaltestelle nach 20 Kilometern Fußweg und 7 Stunden Wanderung erschöpft, aber auch glücklich, dieses Naturwunder bei schönstem Wetter sehen zu dürfen.

07.09. Sexten – Dreischusterhütte - Sexten
Heute gemütlich! Nach den Anstrengungen des gestrigen Tages wird es heute nur ein kurzer Ausflug bei wieder sehr hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Dreischusterhütte ist unser heutiges Ziel. Dazu beginnen wir unsere Wanderung vom Hotel aus und können glücklicherweise die meiste Zeit im Schatten des Waldes laufen. Den letzten Kilometer müssen wir über das steilere Geröll des ausgetrockneten Baches zurücklegen. Hier hat eine Mure den ursprünglichen Wanderweg verlegt. Schweißgebadet erreichen wir dann die Dreischusterhütte, wo wir diesmal eine ausgedehntere Mittagspause verbringen. Träge entschließen wir uns zur Rückfahrt mit dem Bus, obwohl bei dieser Verbindung der Fußweg wohl auch nicht viel länger gedauert hätte. Den letzten Abend verbringen wir mit einer langen Spielrunde im Gemeinschaftsraum und lassen die tolle Woche an uns Revue passieren.

08.09. Abreise
Heute heißt es Abschied nehmen von einer außergewöhnlich schönen Woche und einer tollen Gruppe. Nicht zu vergessen ist Hubertus, der aus Gerds Rucksack herausschauend die beste Aussicht und das größte Vergnügen hatte. Dank insbesondere an Gerd Kapica für die hervorragende Organisation und den Ausgleich zwischen An- und Endspannung.

Andrea und Jens