© Ulrike und Uwe Impelmann

Unsere Eifelhütte als Tourenstützpunkt

Petra Buse

26.07.2017

In diesem Jahr hatte ich mir mal einen zweiwöchigen Urlaub in unserer schönen Eifelhütte vorgenommen und es wurde kurzweiliger und entspannter als gedacht. Ich hatte mir einige Ziele vorgenommen, aber ließ auch genug Freiräume für spontane Aktionen.

Beginn des Urlaubs war Mittwoch, der 12. Juli 2017 und nach dem Auspacken und dem obligatorischen Rundgang durch die Hütte kam auch schon unser Hüttenwirt Heinz Brings um mich zu begrüßen und ein wenig zu quatschen. Da an dem Tag auch eine 14-köpfige Männergruppe aus dem Saarland anreiste, war es den Rest des Tages ziemlich wuselig. Aber das störte mich nicht, denn es herrschte Regenwetter und ich konnte mich ganz entspannt einem meiner Hobbys widmen: Puzzle. Dafür hatte ich mir ein 1.000-teiliges Puzzle mitgebracht, das ich prima auf dem großen Tisch ausbreiten konnte.

Doch ich kam nicht weit, denn die Gruppendynamik der Männergruppe bezog mich mit ein, so dass wir abends bis kurz vor 2 Uhr zusammensaßen, Bier tranken (sie hatten eine komplette Zapfanlage und mehr als 30 Liter Bitburger im Fass dabei) und quatschten. Auch wenn ich dem saarländischem Dialekt nicht immer folgen konnte….

Am nächsten Tag begann meine Erkundung der Eifel mit einem Ausflug ins LVR-Freilichtmuseum Kommern, wo ich mich über 5 Stunden aufgehalten habe. Man sieht und erlebt viel und bewegt sich an der frischen Luft. Auch wenn es ziemlich gut besucht war, hatte man immer die Möglichkeit alleine zu sein und seinen eigenen Weg zu suchen und zu finden. Zu sehen wie die Leute früher gelebt und gearbeitet haben, macht einem mal wieder sehr deutlich bewusst wie gut es uns eigentlich geht.
Am Abend haben die Männer Rollbraten gemacht. Dazu gab es zweierlei Salat und frisches Brot. Natürlich wurde ich herzlich dazu eingeladen und ließ mich nicht zweimal bitten. Entsprechend wurde es wieder ein feucht-fröhlicher Abend, der auch wieder bis 2 Uhr ging.

Am Freitag schlief ich erst einmal gründlich aus und frühstückte in aller Ruhe, da die Männer alle schon unterwegs waren. Sie hatten einen Besuch von Aachen auf dem Programm. Ich dagegen fuhr ins beschauliche Bad Münstereifel, wo ich viel Zeit zum Bummeln hatte.
Aber zuerst schaute ich mir die wunderschöne Altstadt an und danach zog ich von Laden zu Laden, denn Bad Münstereifel hat ein City-Outlet. Und wenn ich wirklich etwas benötigt hätte, dann wäre das eine oder andere Schnäppchen meins gewesen. Aber mein Urlaubsbudget ist begrenzt und brauchen wir wirklich auch noch das 20ste T-Shirt???

Abends waren die Männer auswärts essen, so dass ich mich mal in Ruhe meinem Puzzle widmen konnte. Natürlich war es mit der Ruhe vorbei als diese wieder in der Hütte waren. Dieses Mal ging die Geselligkeit "nur" bis halb zwei und ich lernte ein saarländisches Kartenspiel namens "Dulle".

Der Samstag war für mich Ruhetag und ich bin mit meinem Puzzle gut voran gekommen.

Sonntag war Abreisetag der Männergruppe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber sie hatten bei mir schon für nächstes Jahr die Hütte gebucht und ich werde in 2018 natürlich versuchen dann ebenfalls dort zu sein.

Gegen 14 Uhr machte ich mich auf zum Kulturtrip: auf dem Programm standen Burg Satzvey, Schlosskirche Schleiden und die Abtei Mariawald. Dort habe ich natürlich die obligatorische Erbsensuppe mit Wurst gegessen und mir im Laden eine kleine Flasche von dem tollen Klosterlikör gekauft. Das Highlight heute: alleine in der Hütte, ausgiebig duschen, klassische Musik auf WDR4 und eine Flasche kalten Moselwein. Dazu in aller Ruhe puzzeln und mal etwas früher zu Bett gehen.

Der Montag begann eigentlich mit Arbeit, denn unser 1. Vorsitzender Ernst Riegel und Heinz Brings kamen zu Besuch in die Hütte um auch mal in einem persönlichen Gespräch Informationen auszutauschen. Natürlich ging es in erster Linie um die aktuellen Projekte WLAN und Grillplatz in und an der Hütte.

Der Himmel sah aus wie im November, aber ich bin trotzdem nach Hellenthal ins Wildfreigehege gefahren. Das Wetter klarte auf und es war ein toller Nachmittag mit vielen Tieren und einer sehr imposanten Greifvogelschau. Auf dem Weg zurück fuhr ich an einem Feld vorbei und ziemlich dicht am Straßenrand schaute mich ein süßer Fuchs an. Eigentlich war das für mich DAS Highlight des Tages.

Dienstag und Mittwoch hatten wir über 30° C und ich habe einfach nur im Garten gechillt. Auch solche Ruhetage müssen in einem Urlaub sein. Ich hatte mir in Heimbach auch noch ein SudokuHeft gekauft und es ist sehr entspannend einfach nur in Ruhe auf der Terrasse zu sitzen und ein Sudoku nach dem anderen zu machen. Übrigens habe ich am Mittwoch das Puzzle fertig bekommen….

Am Donnerstag ging es dann wieder in die Natur der Nordeifel und mein Weg führte mich zum NaturErlebnispark Wilder Kermeter. Dort kann man super in der Natur spazieren gehen und auf dem "Wilden Weg" lernt man auch noch viele interessante Dinge über die Flora und Fauna. Man sollte auf jeden Fall mal eine Sinnesliege nutzen und tief durchatmen. Natürlich ist der Blick am Aussichtspunkt Hirschley einfach grandios.

Heute begannen auch die Bauarbeiten der Telekom an der Hütte. Der Einsatz eines kleinen Baggers sorgte für das Ausheben eines Grabens von der Straße bis zur Hütte.

Am Freitag bin ich wegen der Bauarbeiten bereits um 8 Uhr aufgestanden, denn die Bauarbeiter mussten in die Hütte um im Keller ein entsprechendes Loch zu bohren. Und um 9 Uhr kam der Gärtner wegen des Grillplatzes. Natürlich war dann auch Heinz Brings eingetroffen.

Gegen 11 Uhr bin ich nach Schmidt gefahren und habe dort den Wildpark besucht, der auch sehenswert ist und wo man herrlich spazieren gehen kann. Natürlich sieht man auch hier viele tolle Tiere in ihrer natürlichen Umgebung.

Anschließend bin ich noch nach Nideggen gefahren. Dort habe ich zuerst die Schlosskirche besichtigt, wo ich kurz für ein kleines Gebet innehielt. Dann machte ich in aller Ruhe einen Rundgang und habe mir die tolle Burg angeschaut. Im Anschluss dann im "Ratskeller" zu Mittag gegessen.

Ein kleines Highlight an diesem Abend war der tolle Abendhimmel. Und als auf WDR4 Wolfgang Petrys Song "Der Himmel brennt" gespielt wurde, genoss ich den Moment des Zusammenspiels von Musik und dem Himmel, der auch brannte.

Am Samstag, den 22. Juli 2017 machte ich eine geführte Rangertour mit. Treffpunkt war am Nationalpark-Tor Gemünd und dauerte etwas über 2 Stunden. So eine Rangertour sollte man wirklich mal mitgemacht haben. Sie kostet nix und ist sehr lehrreich. Man erhält viele interessante Informationen über den Nationalpark Eifel und die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Für mich war es zwar recht anstrengend (teilweise 10 % Steigung), aber es wurde Rücksicht genommen und niemand angetrieben. Andererseits war es auch entspannend für mich, denn ich habe keinen Orientierungssinn und verlaufe mich gerne mal. Das konnte mir hier nicht passieren. Auch ein Highlight für mich. Im Anschluss schaute ich mir noch die Ausstellung am Nationalpark-Tor an und erkundete das Städtchen zu Fuß.

Da ich Samstag so gute Erfahrung mit dem Laufen gemacht habe, setze ich meine Erkundung zu Fuß auch am Sonntag fort. So fuhr ich gegen 11 Uhr wieder zum Natur-Erlebnispark Wilder Kermeter und machte dieses Mal die Wanderung zur Urftstaumauer (ca. 6 km mit 10 % Steigung). Und auch da war die Aussicht der Lohn der Mühe. Man konnte bis nach Vogelsang schauen und das brachte mich auf die Idee noch einmal der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang einen Besuch abzustatten (ich war letztes Jahr schon einmal dort und total fasziniert davon). Als erstes habe ich mir einen kleinen Imbiss (Bockwurst mit Pommes) gegönnt, denn man muss zwischendurch schon mal etwas für das leibliche Wohl sorgen. Übrigens habe ich bei allen Aktivitäten immer genug zu trinken dabei. Danach ging es gestärkt nach Wollseifen (ca. 6 km mit 16 % Steigung). Die Einwohner mussten 1946 innerhalb von nur 3 Wochen ihre Heimat verlassen und kehrten nie wieder zurück. Heute sind nur doch das Schulgebäude und die Kirche vorhanden, welche man auch besichtigen kann. Es ist schon recht bedrückend sich das anzuschauen, aber andererseits ist man auch froh es selber nicht erlebt zu haben und in einer Demokratie zu leben. Der Tag war sehr anstrengend und meine Füße tun mir weh – aber ich bin glücklich.

Am Montag kam dann die nächste Gruppe (13 Leute zwischen Mitte 20 und Anfang 50) in die Hütte. Ich machte mich kurz mit denen bekannt und bin dann nach Trier gefahren. Klingt im ersten Moment vielleicht sehr obskur, aber man fährt auch nur ca. 2 Stunden bis dahin und somit lohnt es sich für einen Tagesausflug auf jeden Fall. Natürlich habe ich Porta Nigra, Dom und Basilika besichtigt und auch eine halbstündige Stadtrundfahrt gemacht. Alle Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar und so verging auch hier die Zeit wie im Fluge. Selbstverständlich habe ich mir eine Flasche Moselwein gekauft und wollte diesen am Abend genießen. Doch daraus wurde nichts, denn die zweite Gruppe hat sich auch gleich meiner Person angenommen und mich mit Essen & Trinken versorgt. Ich habe dann bis nachts um 1 Uhr mit denen gequatscht, getrunken und lustige Spiele gespielt. Also das Rundum-sorglos-Paket für mich.

So ging es auch am Dienstag weiter. Ich habe der Gruppe beim Abwasch und Aufräumen geholfen und als Gegenleistung haben wir gegen Mittag zusammen gegrillt und versucht die Reste zu verputzen. Hat nicht geklappt, so dass sie mir einiges an Leckereien hinterließen (so hatte ich noch genug für das Abendessen und für das nächste Frühstück). Mit einigen von der Gruppe haben wir noch zusammen Karten gespielt und da Sabine Brings auf Arbeit war, habe ich die Abnahme durchgeführt. So gegen 15 Uhr haben sich die Leute dann verabschiedet und ich hatte die Hütte wieder für mich.

Da es den ganzen Tag geregnet hat, habe ich an meinem letzten Tag in der Eifel nichts mehr unternommen und nur noch die Ruhe genossen. Am Abend kam dann noch Sabine Brings vorbei und wir haben noch ein Schwätzchen gehalten und uns verabschiedet. So konnte ich an dem Abend dann den leckeren – nunmehr gut gekühlten – Moselwein genießen und bei einem guten Buch den Urlaub ausklingen lassen.

Am Mittwoch, den 26. Juli 2017 bin ich dann gegen 12 Uhr abgereist.

Fazit: Ich habe noch lange nicht alles gesehen und bin noch immer sehr neugierig. Also komme ich wieder in die Eifel und nutze unsere Eifelhütte. Dafür ist sie schließlich auch da, oder?