Der Huckinger Bürgerverein hat uns wegen des gemeinsamen Anliegens die Besonderheiten der unmittelbaren Umgebung zu erkunden, angeboten, als Gast an der Wanderung, vorbei an historischen Stätten im Raum Huckingen, teilzunehmen.
Am 16.09.2017 sind wir dann mit ca. 20 Wanderern aufgebrochen unter der sachkundigen Leitung von Herrn Dietmar Ahlemann (Heimatforscher und Schriftführer des Huckinger Bürgervereins).
Die nachstehende Route (s. Foto) ist auch als historischer Wanderweg im Angerland in einer Broschüre des Bürgervereins erschienen, kann dort bezogen (2 Euro) und natürlich auch alleine erwandert werden.
Wir folgten der Route:
Steinhof, Böckumer Leitgraben, Haus Böckum, Haus Remburg, Biegerhof, Motte Biegerhof, Tiger & Turtle, Medefurter Hof und Mühle, Haus Angerort, Beamtenkolonie, Sandmühle, Eisenzeitliche Siedlung, Gut Kesselsberg, Bäckumer Leitgraben West.
Die über einen Rundweg von 12,2 km, Dauer ca. 3,5 Stunden, führte. Keiner der Wanderer des DAV kam aus dem Duisburger Süden, sondern überwiegend vom linken Niederrhein, aus dem Duisburger Norden, Duissern, Neudorf und Dinslaken/Wesel und betrat sozusagen Neuland.
Huckingen gilt nach der Altstadt Duisburg als der älteste Stadtteil Duisburgs.
Die Route führte ab der U-förmigen Anlage des Steinhof bis zum Rhein über Haus Milser zurück nach Huckingen. Herr Ahlemann machte deutlich, dass das Areal zwischen Rhein und Anger schon sehr früh besiedelt wurde. Man kann davon ausgehen, dass sich dort bereits im frühen Mittelalter eine fränkische Siedlung befand. Die Frühgeschichte und die dauerhafte Besiedlung haben dazu geführt, dass Huckingen reich an historischen Gebäuden ist.
Nach der Wanderung führte uns Herr Peters (Vorstand Huckinger Bürgerverein) durch die Anlage des Steinhofs deren Kern aus einem steinernen Turm besteht, der in mindestens fünf Bauphasen zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert errichtet wurde. Es ist das älteste Gebäude im Duisburger Raum, auch überregional von hoher kulturgeschichtlicher Bedeutung. Die anderen Gebäude der zum Kultur- und Bürgerzentrum umgewidmeten Hofanlage stammen aus dem 18. bis 21. Jahrhundert.
1970 sollte der Steinhof abgerissen werden wegen des Baus der Hochtrasse der Straßenbahn U 79. 2 Mitglieder des Huckinger Bürgervereins haben dies durch ihren unermüdlichen Einsatz und Einspruch verhindert. Leider wirken die Hochbahn und der sogenannte Geisterbahnhof, die dort bereits errichtet waren, sehr bedrohlich auf die zum Teil historischen Gebäude.
Heute finden dort regelmäßig Veranstaltungen aller Couleur statt. Der Steinhof ist gut aufgestellt und wird sehr gerne besucht.
Dankeschön an den Huckinger Bürgerverein, der uns diesen interessanten Tag ermöglicht hat!