© Juac Hütte / Oliver Knorre

Alpinwanderwoche in Wolkenstein

Elisabeth Jörres

14.09.2019

Nachdem zwei eifrige Wanderdamen leider kurzfristig nicht mitfahren können, treffen die restlichen zehn Wanderer (drei Herren und sieben Damen) unter Leitung von Heinrich Schwiertz und Gerd Kapica Samstagnachmittag in Wolkenstein ein. Die meisten kommen in Fahrgemeinschaften mit dem Auto, weil vorher und nachher Anschlusswanderungen privat stattfinden. Aber auch mit dem Zug ist Wolkenstein gut zu erreichen, über Bozen und mit Umstieg in den Bus stündlich bis Wolkenstein.

Untergebracht werden wir im Hotel Mezdi oberhalb der Ortsmitte, aber doch sehr zentral. Es ist ein sehr kommodes, gemütliches Hotel, aber nur mit Frühstück, so dass wir – sicherlich sehr gut – auswärts zum Essen gehen müssen. Dort werden die Essenszeiten in Schichten verteilt, so dass wir recht schnell nach dem Essen verschwinden müssen und so fehlt uns etwas ausgedehnte Gemütlichkeit. Am ersten Abend betreten wir das „reservierte“ Lokal, wo der Wirt uns freundlichst begrüßt und wie „bestellt“ aufnimmt. Es fehlt aber noch Ulrike K., die staubedingt noch nicht anwesend ist und auch die nachgesandten Whatsapps nicht erreichen kann. Sie hat das Handy bei ihrer Schwester gelassen, bei der ihre Mutter während ihres Urlaubs versorgt wird. Als wir nun gemütlich Platz genommen, unsere Getränke und Speisen gewählt haben, geht ein Anruf unserer Hotelierin bei Heinrich ein, wo wir denn seien. Von der reservierten Pizzeria „Stübele“ sind wir vermisst gemeldet, nachdem man auch Ulrike dorthin geschickt hat. Nun sitzen wir und haben schon bestellt, also sagen wir im Stübele ab und Ulrike muss sich ausgehungert noch weiter zu uns begeben. Wir sind dann aber dreimal im Stübele gewesen (es ist richtig gut).

Sonntags findet unsere erste Wanderung ins Langental statt, aber der Wettergott grollt mit uns – es schüttet den ganzen Tag. Selbst das Fest zum Almabtrieb ist abgesagt worden. Mutig machen wir uns auf den Weg, drehen aber nach der Hälfte um, weil wir nass und durchgefroren sind. Aber dann bessert sich das Wetter, so dass wir montags über das Rifugio Juac zur Regensburger Hütte wandern, wo wir sehr gut bewirtet werden. Über die Troier Alm unterhalb der Geisler Spitzen nach St. Christina und von dort – zuerst an der falschen Busstation wartend – zurück nach Wolkenstein.

Dienstag fahren wir mit dem Bus bis zum Sellapass. Die Wanderung führt uns zum Col Rodella mit einer 360° Aussicht über die sonnigen Dolomiten (auch zahlreiche Gleitschirmflieger nutzen das gute Wetter). Nach einer Pause wandern wir durch die Steinerne Stadt am Langkofel entlang zur Hütte Emilio Comici. Nach einer Einkehr geht es zurück nach Wolkenstein. Der Abstieg erfolgt über eine sehr steile Skipiste, die uns viel abverlangt. Folge: ein Ausfall am nächsten Tag.

Mittwoch machen sich nur noch neun Leute mit dem Bus zum Grödner Joch auf. Es geht sehr steil bergauf über das Cir-Joch zum Crispeina-Joch. Oben haben nur Heinrich, Christina und Angela Kraft, weiter hoch zu steigen, um eine weitere tolle Aussicht zu genießen. Die anderen nehmen den kürzeren Weg zur Puez-Hütte, wo wir wieder zusammentreffen. Von Puez steigen wir steil ab ins Langental, das den Namen zu Recht trägt.

Donnerstags ändern wir nach der anstrengenden Tour von Mittwoch den ursprünglichen Plan, zur Stevia-Hütte aufzusteigen. Unsere Freaks trauen sich die schwere Tour zweifellos zu, wollen aber dann doch mit den Lahmen laufen. So geht es mit den Autos oberhalb von St. Christina zur Seilbahn auf den Monte Pana. Mit der Aufstiegshilfe (!) erreichen wir den Mt. Seura. Von dort steigen wir zur Langkofel-Hütte hinauf, wo wir eine Stärkungspause einlegen. Dann wandern wir durch den Confin-Boden zum Monte Pana zurück. Nur Angela bewältigt den Weg komplett zu Fuß (!).

Zum Abschluss besuchen wir den Freitag-Markt in St. Ulrich, den wir auf der alten Bahnstrecke Wolkenstein – St. Ulrich mittags erreichen. Der Markt war wenig ergiebig. So sparen wir Geld. Zurück geht es wieder mit dem Bus.

Samstag geht es für die meisten wieder nach Hause. Wir danken Gerd und Heinrich für die tolle Planung, Petrus für das gute Wetter und allen Teilnehmern für eine gesellige erlebnisreiche Woche.